Das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) spielt bei Motorrädern eine wichtige Rolle für die Sicherheit und Fahrstabilität. Ein optimaler Reifendruck wirkt sich nicht nur positiv auf das Fahrverhalten und den Verschleiß der Reifen aus, sondern verhindert auch gefährliche Reifenschäden. In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Bauarten von RDKS ein – sowohl auf die von Motorradherstellern wie BMW direkt integrierten Systeme als auch auf Nachrüstsensoren, die unabhängig vom Fahrzeug funktionieren. Ebenso betrachten wir die Herausforderungen bei der Montage und welche Empfehlungen für den Einsatz sinnvoll sind.
Inhalt:
Herstellerspezifische RDKS: Systeme, die mit dem Fahrzeugdisplay arbeiten
Hersteller wie BMW bieten integrierte RDKS-Systeme, die speziell auf das jeweilige Motorradmodell abgestimmt sind und direkt im Fahrzeugdisplay angezeigt werden. Diese Systeme arbeiten mit Sensoren, die entweder im Inneren der Felge verbaut oder in speziellen Metallventilen integriert sind. Ein Beispiel hierfür ist das BMW Motorrad RDC (Reifendruckkontrollsystem), das in vielen BMW-Modellen serienmäßig oder optional erhältlich ist.
Die Vorteile dieser herstellerspezifischen Systeme liegen auf der Hand:
- Nahtlose Integration: Die Anzeige des Reifendrucks erfolgt direkt im Display des Fahrzeugs. Es sind keine zusätzlichen Geräte notwendig.
- Warnfunktion: Bei Abweichungen vom Soll-Druck wird der Fahrer sofort gewarnt, was die Sicherheit erheblich erhöht.
- Kompatibilität: Die Systeme sind optimal auf das Fahrzeug abgestimmt und bieten eine hohe Zuverlässigkeit.
Diese Systeme sind besonders empfehlenswert für Fahrer, die eine integrierte und wartungsarme Lösung suchen. Der Nachteil ist jedoch der oft hohe Preis für das System und gegebenenfalls hohe Kosten im Falle eines Sensorausfalls oder Wechsels.
Nachrüstsysteme: Unabhängig vom Fahrzeug betriebene Sensoren
Für Motorräder ohne serienmäßige RDKS-Ausstattung bieten sich Nachrüstsysteme an. Diese bestehen in der Regel aus externen Sensoren, die an den Ventilen montiert werden, sowie einem separaten Display, das entweder an der Lenkerstange oder anderweitig sichtbar montiert wird. Einige Lösungen funktionieren auch über Handy Apps.
Einige der führenden Hersteller von Nachrüstsystemen bieten Lösungen an, die sich leicht installieren lassen und oft mit austauschbaren Batterie-Sensoren funktionieren. Bekannte Marken in diesem Bereich sind Fobo* und Ridelink*. Diese Systeme bieten:
- Einfache Installation: Die Sensoren werden anstelle der Ventilkappen montiert, was nur wenige Minuten in Anspruch nimmt.
- Flexibilität: Sie funktionieren unabhängig vom Motorrad und können oft bei einem Fahrzeugwechsel weiterverwendet werden.
- Zusatzfunktionen: Einige Nachrüstsysteme bieten zusätzliche Informationen wie Reifentemperatur oder Bluetooth-Konnektivität zur Anzeige auf dem Smartphone.
Allerdings bergen diese Systeme auch Herausforderungen. Da sie extern montiert sind, sind sie anfälliger für Beschädigungen oder Diebstahl. Zudem kann es bei hohem Gewicht der Sensoren zu Unwuchten im Rad kommen, was das Fahrverhalten beeinträchtigen kann.
Montagehinweise: Balance und Ventile
Die korrekte Montage von RDKS-Sensoren ist entscheidend, um ein optimales Fahrverhalten zu gewährleisten. Besonders bei Nachrüstsystemen, die als Ersatz für Ventilkappen dienen, sollten einige Punkte beachtet werden, um Unwuchten zu vermeiden und die Sicherheit zu gewährleisten.
- Unwuchten vermeiden: Externe Sensoren können durch ihr zusätzliches Gewicht die Balance des Rads beeinträchtigen. Dies führt nicht nur zu einem unangenehmen Fahrgefühl, sondern kann bei hohen Geschwindigkeiten gefährlich werden. Um dies zu verhindern, ist es ratsam, das Rad nach der Montage der Sensoren erneut auszuwuchten. Winkelventile verursachen bei externen Systemen oftmals eine einseitige Unwucht, die bei Kurvenfahrten deutlich zu spüren sind.
- Wahl der Ventile: Während viele Motorräder standardmäßig mit Gummiventilen ausgestattet sind, sollten bei der Nutzung von RDKS-Sensoren auf gerade Stahlventile zurückgegriffen werden. Gummiventile neigen dazu, sich durch die Zentrifugalkraft bei höheren Geschwindigkeiten zu verformen, was zu einem Luftverlust führen kann. Gerade Stahlventile bieten eine stabilere und sichere Lösung.
- Regelmäßige Kontrolle: Sowohl bei integrierten als auch bei nachgerüsteten RDKS-Systemen ist es wichtig, die Sensoren regelmäßig auf Funktionstüchtigkeit zu überprüfen. Besonders Nachrüstsysteme, die auf Batterien angewiesen sind, sollten regelmäßig gewartet werden, um Ausfälle zu vermeiden.
Motorrad RDKS Empfehlungen
Die Wahl des richtigen RDKS hängt stark von den individuellen Bedürfnissen des Fahrers und des Motorrads ab. Wer ein modernes Motorrad besitzt, das bereits ab Werk mit einem integrierten System ausgestattet werden kann, sollte diese Option in Erwägung ziehen, da sie die nahtloseste und zuverlässigste Lösung bietet.
Für ältere Modelle oder Motorräder ohne serienmäßiges RDKS sind Nachrüstsysteme eine sinnvolle Alternative, insbesondere für Vielfahrer und sicherheitsbewusste Biker. Folgende RDKS Systeme können wir aus eigener Erfahrung empfehlen:
Fobo Bike 2
Das Fobo Bike 2 ist ein modernes Nachrüstsystem für Motorräder, das eine präzise Überwachung des Reifendrucks und der Reifentemperatur ermöglicht. Es besteht aus robusten Sensoren, die direkt auf den Ventilen montiert werden, und einem benutzerfreundlichen Smartphone-Display über die Fobo App. Die App bietet Echtzeit-Informationen und Warnungen bei Druckabweichungen, und die Sensoren sind für ihre lange Batterielaufzeit und hohe Genauigkeit bekannt.
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RideLink RDKS
Das RideLink RDKS ist eine kompakte und leicht installierbare Lösung, die für eine Vielzahl von Motorrädern geeignet ist. Es nutzt ebenfalls Sensoren, die an den Ventilen befestigt werden, und bietet die Möglichkeit zur Nutzung über eine Smartphone-App. Das System überzeugt durch seine einfache Einrichtung und zuverlässige Leistung, mit klaren Warnmeldungen und umfassenden Drucküberwachungsfunktionen.
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Jansite RDKS
Das Jansite RDKS ist ein weiteres nachrüstbares System, das für seine Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität geschätzt wird. Es enthält Sensoren, die anstelle der Ventilkappen montiert werden, und ein separates Display, das einfach am Motorrad angebracht werden kann. Das System bietet eine präzise Druck- und Temperaturüberwachung, regelmäßige Updates in Echtzeit und eine hohe Betriebssicherheit. Die Jansite-Lösung ist besonders für ihre einfache Installation und die gute Integration mit verschiedenen Motorradmodellen bekannt.