Wer seine Motorradreifen auf eigene Faust wechselt, der sollte diese auch entsprechend auswuchten. Im Prinzip geht das auch sehr einfach, sofern man einen Wuchtbock für das statische Wuchten sein Eigen nennt. In diesem Beitrag stellen wir die besten Wuchtböcke fürs Motorrad vor und verraten dir, welche Unterschiede und Versionen es gibt.
Inhalt:
Ist das Wuchten beim Motorrad nötig?
Bevor wir dir alles rund um Wuchtböcke für das Motorrad und die diversen Varianten erklären, möchten wir zunächst kurz die Frage beantworten, ob das Wuchten beim Motorrad notwendig ist.
Wuchten beim Straßenmotorrad: Das Wuchten der Räder beim Straßenmotorrad ist in jedem Fall zu empfehlen. Bereits bei Geschwindigkeiten über 100km/h kann es vorkommen, dass der Fahrer die negativen Eigenschaften von ungewuchteten Rädern spürt. Je schneller gefahren wird, desto stärker sind diese dann in der Regel wahrnehmbar. Auch wenn sich die Unwucht nicht direkt erfühlen lässt, kann diese auf lange Sicht jedoch Schäden an den Radlagern und Federelementen hinterlassen. Das Auswuchten der Motorradreifen ist daher beim Straßenmotorrad in jedem Fall nötig.
Wuchten beim Rennstreckenmotorrad: Rennstreckenmotorräder erreichen Höchstgeschwindigkeiten. Ein präzises Auswuchten ist daher unbedingt zu empfehlen. Je höher die Geschwindigkeit, desto stärker wirkt sich die Unwucht auf das Fahrzeug aus. Aus nur fünf Gramm Unwucht entstehen bei 300 km/h 162 Newton Fliehkraft. Bei 20 Gramm Unwucht sind es rund 646 Newton Fliehkraft, die auf das Rad wirken. Das entspricht einer Kraft von 65 Kilogramm. Die daraus resultierenden Belastungen wandern zum Großteil über die Radnaben und Schwinge in den Fahrzeugrahmen. Das verursacht Unruhen, Vibrationen und belastet die Bauteile unnötig.
Wuchten beim Offroad Motorrad: Fahrer von reinen Enduro- und Motocross-Maschinen mit groben Stollenreifen wuchten ihre Räder meistens nicht aus. Das hängt damit zusammen, dass die Motorräder erstens keine so hohen Endgeschwindigkeiten erreichen und zweitens das grobe Stollenprofil (und die Abnutzung / die Aufnahme von Matsch in den Stollen) für eine Unwucht an sich sorgt. Diese könnte man im Prinzip nur mit relativ viel Gewicht ausgleichen. Oftmals verlieren Enduro-Fahrer diese Gewichte aber relativ schnell im harten Geländeeinsatz. Außerdem setzt sich beim harten Geländeeinsatz auch Dreck in den Speichen und Stollen fest, welcher wieder ebenfalls eine große Unwucht erzeugt.
Motorrad Wuchtbock für Einsteiger
Die einfachste Ausführung eines Motorradwuchtbocks ist der günstige Einstieg rund um das Wuchten von Motorradreifen. Generell kann man mit dieser Variante nur statisch auswuchten, was aber zu 100% zuverlässig und korrekt funktioniert. Mit der kleinen Wasserwaage auf dem Standfuß lässt sich der Wuchtbock ins Wasser stellen, was eine exakte Auswuchtung der Motorradfelge ermöglicht.
Prinzipiell reicht das günstigste Modell für alle, die ganz reguläre Alufelgen beim Motorrad im Hobbybereich wuchten möchten.
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Motorrad Wuchtbock mit Zusatzfunktionen
Einige Wuchtböcke für das Motorrad bieten weitere Sonderfunktionen, mit denen zum Beispiel der Seitenschlag einer Felge geprüft werden kann. Dies ist vor allem bei Speichenfelgen ideal, da man diese so auch sehr gut nachziehen kann. Der Preisunterschied von einem ganz normalen Wuchtbock ohne Sonderfunktionen zu einem mit Prüfnadeln ist meist nur wenige Euro.
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Außerdem gibt es einige Wuchtböcke, die speziell für den Einsatz auf der Rennstrecke entwickelt wurden. Diese sind meist sehr leicht, kompakt und klappbar, was einen einfachen und platzsparenden Transport zur Rennstrecke ermöglicht.
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Preis Motorrad Wuchtbock
Der Preis für eine Motorradwuchtbock ist generell moderat. Vor allem wenn man bedenkt, dass ein solches Gerät eine einmalige Anschaffung ist, die bei sachgemäßer Handhabung ein Leben lang hält. Ab rund 50€ geht es mit der Basisversion los. Selbst ein Profi Wuchtbock mit allen Sonderfunktionen kostet in der Regel nicht mehr als 100€.
Motorradreifen selber wuchten – Anleitung
Da du nun alles über Motorrad Wuchtböcke weißt, fragst du dich sicherlich auch, wie der Wuchtvorgang abläuft. Anbei findest du eine kleine Anleitung inkl. Video rund um das Wuchten von Motorradreifen.
- Entferne die alten Gewichte von deiner Felge – eventuelle Kleberückstände können mit WD-40 oder Bremsenreiniger entfernt werden.
- Reinige das Felgenbett mit Bremsenreiniger, nur so kleben die neuen Gewichte zuverlässig.
- Schiebe die Welle durch das Rad und spanne es über die Konusaufnahmen
- Setz das Rad auf den Wuchtbock
- Das Rad wird nun etwas pendeln, bis der schwerste Punkt unten stehen bleibt. Auf der gegenüberliegenden Seite (oben) müssen nun die Gewichte aufgeklebt werden.
- Beim Ermitteln des richtigen Gewichts ist etwas Erfahrung gefragt. Wenn du das Rad um eine viertel Bewegung drehst und es dreht sich recht schnell in die Ausgangsposition zurück, wird mehr Gewicht benötigt. Bei langsamer Bewegung ist weniger Gewicht erforderlich. Siehe anschließendes Video.
- Ein guter Ausgangspunkt sind 10 Gramm Gewichte.
- Drehe nun das Rad erneut und schau, ob es noch pendelt. Klebe wenn nötig mehr Gewichte auf.
- Das Rad gilt als vollständig gewuchtet, wenn keine Pendelbewegung mehr auftritt. Drehe dazu das Rad in 1/4 Schritten einmal komplett herum und beobachte in allen Positionen, ob das Pendeln verschwunden ist.
Hast du noch Fragen rund um das Wuchten beim Motorrad oder die Auswahl des richtigen Wuchtbocks? Hinterlasse einen Kommentar!